Fünftägiges Ferienprojekt des Ganztags in Kooperation mit der Stadtbibliothek verbessert Medienkompetenz

Medientrainerin Uta Schleiermacher übt mit den Kindern

In der städtischen Bibliothek wird angestrengt recherchiert: Beim Durchsehen der CD-Regale wird jedes Album eingehend begutachtet und dann nach vorn gekippt, mit einem leisen Klacken fallen die Hüllen aneinander. Lena-Alben werden begeistert herausgezogen und auf einen Stapel gelegt. Dazwischen flitzen Mitarbeiter der Bibliothek und helfen bei der Suche. Bücher über Ariana Grande fehlen, dafür gibt es eins von Justin Bieber, das die Kinder für ihr Projekt gut gebrauchen können. Im Rahmen eines Ferienkurses lernen derzeit 13 Schüler der Grundschule am Lerchenweg, wie das Medium Radio funktioniert und wie eine eigene Sendung entsteht.

Der fünftägige Grundlagenkurs ist eine Kooperation der Bibliothek mit dem Ganztagsbereich der Grundschule, der sich in Trägerschaft der AWO befindet. Ziel ist, Spaß am Medium Radio zu entwickeln, ein selbstgewähltes Thema spielerisch umzusetzen und nebenbei Einblick in Medienpraxis und journalistische Arbeitsweisen zu erhalten. In der Schule lernen die Dritt- und Viertklässler gemeinsam mit Medientrainerin Uta Schleiermacher den Umgang mit dem Aufnahmegerät und Schnittprogrammen, in der Bibliothek sammeln sie Material. „Das Projekt hilft, eine gewisse Schwelle zu überwinden. Einige Kinder trauen sich bei uns gar nicht so richtig rein“, weiß Martin Führer, Leiter der Bibliothek. „Jetzt, auch außerhalb der Schule, ist es für viele etwas einfacher, die schauen sich jetzt ganz anders um.“

Mit dem Medium Radio haben die Schüler nur wenige Berührungspunkte: „Einige kennen das Radio aus dem Auto, aber sonst spielt es so gut wie keine Rolle“, berichtet Birgit Ortner, Betreuerin aus dem Ganztag. Sascha Trojahn, Leiter des Ganztagsbereichs, stimmt ihr zu und ergänzt: „Jetzt lernen die Kinder einen ganz neuen Umgang mit dem Medium, sie setzen sich damit bewusst auseinander.“ Die Hauptsache sei aber, dass sie Spaß hätten.Und den haben die Schüler. Mit kleinen Aufnahmegeräten sprechen sie im oberen Bereich der Bibliothek kurze Interviews ein – mit ernster Stimme und wachsender Begeisterung. „Der Vorteil am Medium Radio ist, dass Schulkompetenzen wie das Schreiben in den Hintergrund treten“, erläutert Medientrainerin Schleiermacher. „Die Schüler können ohne viel Vorbereitung sprechen, schneiden und sind so in der Gestaltung viel freier.“

Am Ende des Projekts soll eine einstündige Sendung entstehen. Anila und Mojdeh würden gern einen Beitrag zu Jennifer Lopez vorbereiten, natürlich mit Musik – gemeinsam mit Beiträgen über Lena, Ariana Grande und Justin Bieber könnte es also eine Musiksendung werden.
(Text: Birte Hauke - Stadt Monheim)

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